Sägeblatt-Schärfgeräte Test

Als Handwerker sollte man bei einem stumpf gewordenen Sägeblatt auf keinen Fall den Gedanken haben, es von Hand schleifen und mit einer Bandschleifmaschine oder einer Handfeile behandeln zu wollen. Eine Säge schneidet wegen des besonderen Winkels der entsprechend angeordneten Verzahnung alle Materialien präzise und mit so gut wie keinem Verlust. Aber genau diese Eigenschaften könnte ein Heimwerker oder Handwerker ruinieren, wenn er es nicht richtig oder mit einem ungeeigneten Schleifer nachschleift. Herkömmliche Schleifmaschinen sind beispielsweise nur bedingt dazu geeignet, ein Kreissägeblatt nachzuschärfen. Sie sollten daher alle Angebote sorgfältig prüfen, bevor Sie ein Produkt kaufen. Um Ihnen dabei zu helfen, wollen wir Ihnen nicht nur einen Testsieger, sondern auch Informationen über diese Werkzeuge an die Hand geben. In unserem Vergleich haben wir sowohl namhafte Hersteller wie Güde und Einhell als auch kleinere Produzenten untersucht.

Unsere Empfehlungen

Diese drei Artikel waren in der Lage, uns besonders zu überzeugen. Sie bieten ein gutes Verhältnis zwischen Qualität und Preis (einschließlich Versand) und zählen daher nicht umsonst als Bestseller in ihrem Gebiet.

Scheppach SBS1100

  • Geeignet für hartmetallbestückte und CV-Sägeblätter mit Ø 90 – 400mm
  • Leistungsstarker 110 W Motor mit 5700 min-1
  • Präzise Winkeleinstellung von -25° – +25° mittels integrierter Skala
  • Schutzscheibe sorgt für mehr Sicherheit beim Schärfen
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Güde GSS 400

  • Leistungsstarker Motor: Mit einem 110-Watt-Motor bietet das GSS 400 kontinuierliche Leistung beim Schärfen von Sägeblättern.
  • Vielseitige Anwendung: Das Gerät ist geeignet für das Schärfen von CV- und HM-Sägeblättern mit einem Durchmesser von 9 bis 40 cm.
  • Präzises Schärfen: Dank der Schwenkvorrichtung ermöglicht das Gerät präzises Schärfen, auch von verschränkten Sägeblättern.
  • Umfangreiches Zubehör: Im Lieferumfang enthalten sind eine CV-Schleifscheibe und eine HM-Schleifscheibe, die für verschiedene Schärfanwendungen genutzt werden können.
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MSW CBS-250

  • Kompatibel mit verschiedenen Sägeblättergrößen – 80 mm bis 700 mm
  • Schwenkung Sägeblattaufnahme: -35° bis +45°, Einstellung des Schleifwinkels: ± 20°
  • Einstellung des Gleitblocks – Verschiebung nach vorne und nach hinten
  • Leistungsstarker 180 Watt Motor – ermöglicht hohe Geschwindigkeit von 2.800 U/min für scharfe Ergebnisse
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Erkennen eines stumpfen Sägeblattes

Es gibt mehrere Indikatoren, die darauf hindeuten, dass ein Sägeblatt beginnt, stumpf zu werden. Der offensichtlichste ist natürlich, dass das Sägeblatt nicht mehr hinreichend schneidet. Dies äußert sich darin, dass das Sägen langsamer vorangeht und im Fall von handgeführten Sägen ein merklich höherer Kraftaufwand erforderlich ist. Die Schnittstellen werden auch entsprechend gröber, schlimmstenfalls verkantet sich die Säge sogar oder schlägt aus. Ein weiteres Merkmal ist eine steigende Hitzeproduktion beim Sägen. Bei Holz und Materialien mit ähnlichen Eigenschaften kann das sogar so weit gehen, dass Rauch entsteht und sich das Arbeitsmaterial verfärbt. Auch auf Ihr Gehör können Sie sich ein Stück weit für die Beurteilung verlassen, da die Säge wesentlich geräuschintensiver arbeitet, wenn das Werkstück mehr Widerstand bietet. Ein recht riskanter Hinweis letztlich ist es, wenn das Werkstück zu vibrieren beginnt. In diesem Fall sollten Sie das Sägen besser abbrechen, da das Werkstück ausbrechen und dadurch zu Verletzungen führen könnte.

Manuelles Schärfen

Prinzipiell ist eher davon abzuraten, eine Säge manuell nachzuschärfen. Im Gegensatz zu beispielsweise einem Messer oder einer Schere ist nicht nur das Schärfen der Klinge relevant, sondern auch die Ausrichtung – und bei einer Säge hat man mit den Zähnen eine Reihe kleiner Klingen, die allesamt Aufmerksamkeit benötigen. Wenn Sie sich dennoch ohne Gerät an das Schärfen heranwagen wollen, sollten Sie eine Diamantfeile nutzen, da diese auch bei harten Sägeblättern Erfolge verbuchen kann. Zudem müssen Sie die Sägezähne aber auch abrichten (auf eine einheitliche Länge bringen), die Form korrigieren und, besonders wichtig, die Zähne mit einer Schränkzange schränken, also in den passenden Winkeln ausrichten.

Wann lohnt sich ein Sägeblattschärfgerät?

Wenn Sie Ihre Säge nur selten einsetzen, ist ein Schärfgerät wahrscheinlich eine Anschaffung, welche Sie sich sparen können. Zumindest bei hochwertigen Sägen haben die Sägeblätter eine vergleichsweise hohe Lebensdauer und sollten nicht nach ein oder zwei Nutzungen bereits stumpf werden. Dementsprechend könnte es sich mehr lohnen, das Sägeblatt einfach austauschen oder bei einem Experten nachschleifen zu lassen, wenn es Abnutzungserscheinungen zeigt. Wenn Sie hingegen viel mit Holz arbeiten oder die Säge beruflich immer wieder nutzen ist ein Schärfgerät ein Muss.

Funktionsweise

Die Grundidee eines Schärfgerätes für Sägeblätter ist im Grunde nicht viel anders als bei einem Messerschleifer: Die Klinge bzw. die Zähne der Säge werden an einer Schleifscheibe entlang geführt, die einen kleinen Teil der Oberfläche abträgt und dadurch zu neuer Schärfe verhilft. Wichtig ist hierbei, dass das Sägeblatt im korrekten Winkel anliegt. Aus diesem Grund haben Schärfgeräte ein Gestell, in dem das Sägeblatt eingespannt und in einem passenden Einstellwinkel fixiert werden kann. Über einen verlängerten Hebel an diesem Gestell kann das Blatt an der Schleifscheibe entlang geführt und dadurch geschliffen werden. Als Antrieb des Gerätes dient ein Elektromotor, über welchen die Schleifscheibe angetrieben wird. Achten Sie bei dem Motor auf die Leistung in Watt, je höher diese ist, desto schneller kann das Gerät arbeiten. In den meisten Fällen sitzt das Gerät auf einem schweren Sockel, der für zusätzliche Stabilität sorgt.

Wann sollte man von einem Schärfgerät absehen?

Zunächst sollten Sie natürlich auch darauf achten, dass das Gerät auch auf Ihre Säge ausgerichtet ist. Die meisten der Sägeblatt-Schärfgeräte sind für Kreissägen ausgerichtet. Das heißt nicht unbedingt, dass andere Sägeblätter damit nicht behandelt werden können, aber Sie sollten das vor dem Kauf abklären. Ebenfalls klar differenzieren muss man von Schärfgeräten für Motorsägen. Letztere arbeiten mit Schneidketten anstatt mit Sägeblättern und müssen daher natürlich ganz anders behandelt werden. Was die Sägeblätter angeht, sollten Sie diese erst genau untersuchen, bevor Sie sie nachschärfen. Abgebrochene und verbogene Sägezähne sind recht problematisch, da der Schleifvorgang bei diesen Beschädigungen nur eingeschränkt funktionieren kann. Wenn das Sägeblatt sogar einen Riss aufweist, werden Sie vollends nicht um den Austausch herumkommen – würden Sie versuchen, ein solchermaßen beschädigtes Sägeblatt zu schärfen, könnte es schlimmstenfalls passieren, dass es während des Vorgangs zerbricht und Sie sich verletzen.

Stellit-Behandlung

Stellit-Behandlung

Worauf Sie beim Schärfen ebenfalls achten sollten, ist, ob das Sägeblatt mit einer Stellit-Verbindung behandelt wurde. Als Stellite bezeichnet man eine Gruppe Hartlegierungen, die üblicherweise Kobalt, Chrom und Kohlenstoff, aber je nach Einsatzgebiet auch andere Hartmetalle enthalten. Bei Sägeblättern wird Stellit in der Regel als ein Überzug genutzt, der vor Verschleiß und Korrosion schützen soll. Das hat natürlich den großen Vorteil, dass Ihr Sägeblatt von Anfang an bereits eine höhere Lebenserwartung hat und weniger schnell abstumpft. Wenn es das aber tut, braucht ein solches Sägeblatt neben dem eigentlichen Schärfen eine Sonderbehandlung, bei welcher der Stellit-Überzug erneuert werden muss. Dieser Vorgang ähnelt dem Schweißen und kann leider nicht von einem handelsüblichen Schärfgerät übernommen werden.

Sicherheitshinweise

Vergessen Sie auf keinen Fall, dass sowohl vom Schärfgerät als auch vom Sägeblatt ein Verletzungsrisiko ausgeht. Natürlich ist eine in Betrieb befindliche Säge gefährlicher, aber auch ein stumpfes Sägeblatt ist nach wie vor scharfkantig und kann unschöne Schnitte verursachen. Tragen Sie von daher auf jeden Fall Handschuhe, wenn Sie das Schärfgerät zum Einsatz bringen. Ebenfalls zwingend notwendig ist es, beim Schärfvorgang eine Schutzbrille zu tragen. Durch die Reibungskräfte kann es nämlich zu Funkenflug kommen, und auch vor kleinen Metallpartikeln, die beim Schleifen abgelöst werden, empfiehlt es sich zu schützen. Zudem würden wir Ihnen einen Gehörschutz ans Herz legen – beim Schärfen werden üblicherweise Dezibelwerte erreicht, die über längere Zeit zu Gehörschäden führen könnten.

Schleifanleitung

Schleifanleitung

  1. Treffen Sie die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Neben der passenden Schutzkleidung schließt das auch die sichere Fixierung des Sägeblattes mit ein.
  2. Stellen Sie sicher, dass das Gerät so ausgerichtet ist, dass das Sägeblatt in die Aufnahme geführt werden kann.
  3. Spannen Sie das Blatt in einem 90° Winkel ein.
  4. Justieren Sie den Anschlag. Auch wenn manche Geräte mit einer automatisierten Justierung aufwarten, empfiehlt es sich, diese manuell zu überprüfen.
  5. Passen Sie die Neigung an, falls es sich um ein Sägeblatt mit verschränkter Zahnung handelt.
  6. Markieren Sie den ersten Zahn.
  7. Aktivieren Sie das Schärfgerät und beginnen Sie vorsichtig damit, die Schleifscheibe am Sägeblatt entlangzuführen.
  8. Arbeiten Sie sich jeden Zahn behandelt im Uhrzeigersinn vorwärts.
  9. Überprüfen Sie das Ergebnis, wenn Sie wieder beim eingangs markierten Zahn angekommen sind. Häufig reicht ein Schleifdurchgang, wenn nicht wiederholen Sie diesen, bis Sie zufrieden sind.

Wichtige Punkte beim Kauf

    • Größe: Bei einem besonders großen Durchmesser des Blattes kann es sein, dass das Sägeblatt nicht mit jedem Schärfgerät kompatibel ist.
    • Schränkfunktion: Nicht alle Schärfgeräte sind darauf ausgerichtet, verschränkte Sägezähne zu behandeln.
    • Material des Sägeblattes: Wenn Sie Hartmetall-Sägeblätter schärfen wollen, muss das Schärfgerät über eine Diamantschleifscheibe verfügen.
    • Ausrichtung der Sägezähne: Vor allem Hartmetall-Sägeblätter haben bisweilen Sägezähne unterschiedlicher Höhe. Auch hier müssen Sie darauf achten, dass das Schärfgerät eine solche Anordnung bewältigen kann.