Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach Hause, das Fenster ist aufgebrochen und jemand hat mit ihren wertvollsten Besitztümern das Weite gesucht. Für viele ist das ein absoluter Albtraum, und noch dazu einer, der nicht weit von der Realität entfernt ist.
Zwar sinken die Zahlen in den letzten Jahren zusehends, doch es werden trotzdem noch jährlich etwa 75.000 Einbrüche in Deutschland gemeldet. Dementsprechend sollten Sie Ihr Bestes tun, um auf eine solche Eventualität vorbereitet zu sein. Dazu gehört natürlich auch eine Versicherung, aber die beste Herangehensweise ist es, gar nicht erst die Möglichkeit eines Einbruchs aufkommen zu lassen. Aufmerksamkeit kann dabei schon viel helfen, aber erfolgreiche Einbrecher sind durchaus clever genug, sich nicht bemerken zu lassen. In dem Fall stehen nur Türen und Fenster zwischen diesen und ihrer Beute. Bei Haustüren ist es inzwischen recht selbstverständlich, dass diese einbruchssicher konstruiert werden, Fenster werden in diesen Überlegungen aber erschreckend oft vernachlässigt. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Fenstersicherungen, die üblicherweise auch schnell nachträglich installiert werden können. Auch wenn wir dazu raten, im Zweifelsfall einen Profi hinzuzuziehen, ist es auch durchaus möglich, dies selbst zu tun. Aber welche Fenstersicherung ist nun die richtige für Sie? Wir haben uns mit dieser Frage beschäftigt und eine ganze Reihe handelsüblicher Sicherheitsmaßnahmen untersucht und verglichen. Einige besonders vielversprechende Modelle wollen wir Ihnen als unsere Testsieger vorstellen, aber darüber hinaus wollen wir Sie auch darüber aufklären, welche verschiedenen Methoden Ihnen zur Verfügung stehen. Deshalb haben wir im Zuge unserer Tests auch einen kleinen Ratgeber zusammengestellt, der Ihnen die unterschiedlichen Fenstersicherungen vorstellen soll. Sie müssen aber natürlich nicht uns allein vertrauen. Um am besten informiert zu sein, empfehlen wir Ihnen sogar, sich auch mit konkurrierenden oder unabhängigen Vergleichen wie denen der Stiftung Warentest zu beschäftigen.
Vergleichstabelle
Fenstergitter
Eine optisch nicht unbedingt ansprechende, aber sehr effektive Sicherungsoption ist ein Fenstergitter. Im Gegensatz zu anderen Varianten der Fenstersicherung wird dieses an der Außenseite des Hauses direkt vor dem Fenster angebracht. Wenn es ordentlich angebracht wird, stellt es eine sehr sichere Abwehrmaßnahme gegen Einbrecher dar. Um überhaupt erst an das Fenster heranzukommen, müsste man das Gitter entfernen, und der zusätzliche Aufwand reicht im Normalfall schon aus, um etwaige Täter abzuschrecken. Selbst wenn sich jemand an dem Gitter versucht, hat derjenige es mit robusten Materialien zu tun, die nicht ohne Weiteres auf die Schnelle überwunden werden können. Allerdings müssen Sie sich bei dieser Maßnahme darüber im Klaren sein, dass auch ihre Sicht nach draußen erheblich durch das Gitter beeinflusst wird und gerade bei den günstigeren Varianten eine Optik entsteht, die eher einem Gefängnis als einem Wohnhaus entsprechen könnte. Als eine etwas weniger auffällige Spielart der Fenstergitter gibt es übrigens auch verstärkte Fliegengitter. Diese sind bei oberflächlicher Betrachtung nicht von gewöhnlichen Fliegengittern zu unterscheiden, aber deutlich stabiler verbaut und sehr stabilen Materialien gefertigt.
Schwenkriegel
Ein Schwenkriegel hat gegenüber anderen mechanischen Fenstersicherungen den Vorteil, dass man bei der Montage nichts am Fenster selbst modifizieren und auch am Fensterrahmen nur wenig bohren muss. Schwenkriegel sind verglichen mit anderen Methoden recht massiv, aber das hat auch seinen Grund, denn so können Sie einen massiven Widerstand gegen Druck von außen aufbringen. Dieser ist vergleichbar mit dem Gewicht eines Pkws, den ein potenzieller Eindringling beiseiteschieben müsste. Im Normalfall hat ein Einbrecher weder die Zeit noch die Möglichkeiten, diese Kraft aufzubringen. Beim regulären Öffnen hingegen stellen die Riegel keinerlei Behinderung dar.
Abschließbare Fenstergriffe
Scharniersicherungen
Eine Scharnier- oder Bandseitensicherung kann an nach innen öffnenden Fenstern angebracht werden. Die Sicherung wird in der Regel an der Scharnierseite zwischen den Scharnieren angebracht und dient dazu, diese zu verstärken. Dadurch wird es deutlich schwerer, das Fenster aufzuhebeln oder aufzudrücken. Die eigentliche Funktion des Fensters wird dadurch nicht beeinflusst, es kann also weiter problemlos von innen geöffnet werden. Um es zu kippen, muss die Scharnierseitensicherung erst entsperrt werden. Die Neuarretierung erfolgt bei hochklassigen Modellen automatisch, während sie bei den kostengünstigeren Varianten manuell durchgeführt werden muss.
Stangenriegel
Ein Stangenriegel oder Stangenschloss ersetzt den Fenstergriff durch ein System, bei dem im oberen oder unteren Bereich des Fensters Riegel ausgefahren werden, sobald das Fenster geschlossen wird. Hierbei werden üblicherweise sehr stabile Materialien wie Edelstahl verwendet, wodurch es kaum noch möglich ist, dass Fenster von außen aufzubrechen. Worauf Sie allerdings achten müssen, ist, dass das Stangenschloss auch die passende Größe aufweist – vermessen Sie dementsprechend vorher ihr Fenster. Stangenriegel lassen sich im Übrigen auch gut mit verschließbaren Fenstergriffen kombinieren, sodass sie gleichzeitig auch als Kindersicherung dienen können.