Winkelschleifer mit Drehzahlregelung im Test

Mit einem Winkelschleifer hat man ein vielseitiges Werkzeug, das nicht nur Metalle, sondern auch Gestein und selbst Beton mühelos bearbeiten kann. Dabei ist nicht nur schleifen, sondern trennen möglich, was sich in der Alternativbezeichnung Trennschleifer widerspiegelt. Ein Feature, auf das bei diesen Geräten aus Kostengründen oft verzichtet wird, ist die Drehzahlregelung. Aber es macht durchaus Sinn, ein paar Euro mehr auszugeben und sich einen Winkelschleifer mit Drehzahlregelung zuzulegen. Wir beabsichtigen Ihnen aufzuzeigen, warum dem so ist und Ihnen ein paar Modelle präsentieren, die uns in unseren Tests besonders gefallen haben. Zudem stellen wir Ihnen wie immer auch Informationen zur Verfügung, mit denen Sie selbst die Geräte beim Kauf gut einschätzen können.

Die beliebtesten Modelle

Grundsätzlich können Winkelschleifer, egal ob mit oder ohne Drehzahlregelung, nach ihren Größenkategorien unterteilt werden. Eine Drehzahlregelung kann dabei sowohl bei Mini- und Einhand-Winkelschleifern als auch bei Zweihandwinkelschleifern eingebaut werden.

Die Größe des Winkelschleifers

Einhand-Winkelschleifer

Wie der Name schon sagt, sind Einhand-Winkelschleifer Geräte, die zumindest theoretisch mit einer Hand geführt werden können. Faktisch wird aber allgemein dazu geraten, auch diese Trennschleifer mit beiden Händen zu bedienen, weshalb sie zumeist mit einem Zusatzhandgriff ausgestattet sind. Für den Heimwerker sind sie eine gute Wahl, da sie trotz Ihrer Handlichkeit noch eine gute Leistung erbringen. Angetrieben werden diese Modelle üblicherweise über einen Elektromotor, wobei sowohl Akku als auch Kabel möglich sind. Manche Einhand-Winkelschleifer werden auch mit Luftdruck betrieben.

Mini-Winkelschleifer

Mini-Winkelschleifer sind besonders kleine einhändig geführte Winkelschleifer, die auch tatsächlich gefahrlos mit einer Hand genutzt werden können. Auch sie beziehen ihre Energie entweder von einem Akku oder über ein Stromkabel und besonders die Akkumodelle zeichnen sich durch ihre große Flexibilität aus. Was Sie bei solch einem Modell allerdings beachten müssen, ist, dass sie deutlich leistungsschwächer als andere Trennschleifer sind und in der Regel nur zur Metallbearbeitung genutzt werden können.

Zweihand-Winkelschleifer

Wie der Name schon sagt, sind diese Geräte besonders groß und können nur zweihändig geführt werden. Als besonders leistungsfähige Spielarten sind sie die erste Wahl vieler Profis und werden auch im industriellen Bereich eingesetzt. Neben ans Stromnetz angeschlossenen Trennschleifern gibt es auch Modelle, die mit Druckluft oder einem Verbrennungsmotor angetrieben werden.

Antriebsmöglichkeiten

Elektromotor

Üblicherweise werden Winkelschleifer mit einem Elektromotor betrieben. Das gilt insbesondere für die kleineren Modelle, bei denen sich ein stärkerer Motor nicht wirklich lohnen würde. Die erbrachte Leistung eines solchen Motors liegt in der Regel bei zwischen 500 und 900 Watt bei einhändigen und 1.500 bis 2.500 Watt bei zweihändigen Maschinen. Bei Einhand-Winkelschleifern kann der Motor auch über einen Akku betrieben werden. Akku-Winkelschleifer bieten natürlich mehr Flexibilität und können mittlerweile durchaus auch mit kabelgebundenen Geräten mithalten. Allerdings bringen Sie mehr Gewicht und einen höheren Preis mit als vergleichbare Geräte mit Stromkabel.

Druckluftmotor

Ein pneumatischer oder Druckluft-Winkelschleifer nutzt Druckluft anstelle von elektrischem Strom oder Benzin und ist gerade in kleinen Handwerks- und Industriebetrieben sowie bei Heimwerkern, sehr beliebt. Diese Modelle sind zwar nicht sonderlich mobil, da sie auf einen Kompressor angewiesen sind, erweisen sich dafür aber als äußerst leistungsstark, langlebig und im Langzeittest auch als wartungsarm.

Verbrennungsmotor

Benzin-Winkelschleifer sind wesentlich seltener aber deutlich leistungsstärker als Modelle mit anderen Antrieben und bieten dazu dieselbe Mobilität, die man mit einem Akkugerät hätte. Sie sind daher für viele Baustellen die erste Wahl. Sie sind sehr zuverlässig und sind nicht auf eine Stromquelle oder einen Akku angewiesen. Für den heimischen Betrieb sind sie aber aufgrund der Lärm- und Abgasentwicklung vielleicht nicht die beste Wahl.

Der Begriff Drehzahl

Unter dem Begriff Drehzahl verbirgt sich ein recht einfach nachvollziehbarer Begriff, denn sie beschreibt wie viele Umdrehungen ein Objekt innerhalb eines gewissen Zeitrahmens vollführt. Im Fall eines Winkelschleifers handelt es sich dabei um die Schleif- bzw. Trennscheibe und der Wert wird in Umdrehungen pro Minute gemessen. Bei den Werten, die in Produktbeschreibungen angegeben werden, handelt es sich üblicherweise um die Leerlaufdrehzahl, also der Wert, der von der Maschine ohne Last und Widerstand erreicht werden kann. In Betrieb kann die aktuelle Drehzahl abhängig von äußeren Umständen wie bearbeitetem Material und den genauen Spezifikationen des Gerätes erheblich abweichen. Aber die Leerlaufdrehzahl macht als Angabe durchaus Sinn, da man so einen ersten Vergleich für die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Modelle erhält. Prinzipiell kann man sagen, dass eine hohe Drehzahl erstrebenswerter ist, da durch die erhöhte Rotationsrate mehr Kraft entsteht. In der Praxis heißt das, dass das Abtragen oder Trennen in der Regel schneller und leichter von der Hand geht. Man muss aber auch hier ein wenig relativieren, da größere Scheiben eine geringere Drehzahl benötigen, um dieselbe Kraft zu erzeugen wie eine kleinere Scheibe.

Vorteile der Drehzahlregelung

Was genau versteht man denn nun unter einer Drehzahlregelung und weshalb ist sie empfehlenswert? Der erste Teil der Frage ist schnell beantwortet – eine Drehzahlregelung bietet die Möglichkeit, die Drehzahl zu regulieren. Ohne dieses Feature steht Ihnen nur die maximale Drehzahl, die der Winkelschleifer von Werk aus hat, zur Verfügung. In bestimmten Situationen kann das auch bei den besten Modellen unzureichend sein. Die Drehzahlregelung bietet Ihnen mehr Kontrolle und Möglichkeiten bei der Arbeit mit Ihrem Trennschleifer. Während für das Trennen hohe Drehzahlwerte durchaus vorteilhaft sind, kann es bei Schleifarbeiten durchaus sinnvoll sein, die Kraft zu regulieren, insbesondere bei eher feinen Aufgaben. Wenn Sie am Ende gar eine Oberfläche polieren oder Holz bearbeiten wollen (beides sollten sie allerdings nur mit passenden Aufsätzen angehen!), ist eine niedrige Drehzahl von essenzieller Wichtigkeit. Dementsprechend ist ein Winkelschleifer mit Drehzahlregelung zumindest auf lange Sicht definitiv den Kostenaufschlag wert.

Einfluss von Trenn- und Schleifscheiben

Die Trenn- und Schleifscheiben eines Winkelschleifers bestimmen maßgeblich mit, welche Arbeiten an welchen Materialien durchgeführt werden können. Dementsprechend gibt es spezielle Schleifscheiben und Trennscheiben für die Bearbeitung von Metallen, Stein und Beton ebenso wie für gröbere und feinere Arbeiten. Dazu kommen noch spezielle Ausführungen zum Polieren, Entrosten und zum Schleifen von Holz.
Was zudem im Kontext der Drehzahl relevant ist, ist die Größe der Scheibe. Jeder Winkelschleifer ist auf Scheiben mit einem bestimmten Durchmesser ausgerichtet, welche dann aber Marken-unabhängig genutzt werden können. Am häufigsten sind hierbei 115 mm bei Mini-Winkelschleifern, 125 mm bei Einhand-Winkelschleifern und 230 mm bei Zweihandwinkelschleifern. Grundsätzlich gilt hier: Je größer der Durchmesser, desto geringer muss die Leerlaufdrehzahl sein. Für kleine Scheiben mit bis zu 125 mm Durchmesser gelten 10.000 U/min als ein guter Richtwert. Demgegenüber muss eine Scheibe mit 180 mm gerade einmal 7.000 U/min erreichen, um dieselbe Leistung zu bieten und bei noch größeren Scheiben sinkt der Wert entsprechend weiter.

Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete

Ein Winkelschleifer ist generell dazu gedacht zu trennen und zu schleifen. Dabei ist ein solches Gerät in erster Linie auf die Bearbeitung harter Materialien ausgerichtet – Metalle, manche Plastikarten, Stein und Beton können mit den meisten Trennschleifern problemlos bearbeitet werden. Ein übliches Anwendungsgebiet ist z.B. das Trennen von Metallrohren, und so mancher Heimwerker schwört auf einen Winkelschleifer, um seine Fliesen zurechtzuschneiden. Das grobe Schleifen von Steinoberflächen gehört ebenso zu den Aufgaben eines Trennschleifers wie das Glätten von Schweißnähten. Große, auf dem Bau gebräuchliche Modelle werden auch genutzt und Rillen in Beton zu sägen oder überstehende Teil abzutrennen. Generell ist es auch möglich, einen Winkelschleifer zum Polieren einzusetzen, allerdings braucht es dazu spezielle weiche Bürstenaufsätze. Auch Holz kann mit entsprechenden Spezialaufsätzen geschliffen und poliert werden, allerdings empfehlen wir das wirklich nur mit den Modellen mit Drehzahlregelung zu versuchen – normalerweise ist der Abtrag viel zu groß, um sinnvoll arbeiten zu können. Das Sägen von Holz hingegen sollte wirklich einer Kreissäge überlassen werden, da Winkelschneider keine Vorrichtung zum Abtransport der Holzspäne ihr Eigen nennen und schnell in der Funktionalität eingeschränkt werden. Eine eher ungewöhnliche Einsatzmethode, bei der auch die Drehzahlregelung glänzen kann, ist übrigens das Klauenschleifen bei Huftieren. Die Hufe von Nutztieren wie Pferden, Schafen oder Ziegen wachsen beständig nach und es kann vorkommen, dass sie von selbst nicht genug abgenutzt werden. Um sie wie Nägel zu schneiden, sind Hufe zu hart, weshalb man sie häufig mit einem Winkelschleifer abträgt. Um das Tier nicht zu verletzen ist natürlich maximale Kontrolle vonnöten, und zu dieser kann besonders die Drehzahlregelung beitragen.

Auch mit Drehzahlregelung ist ein Winkelschleifer ein potenziell gefährliches Werkzeug. Die sich schnell bewegende Scheibe kann schwere Verletzungen hervorrufen und beim Arbeiten mit einem solchen Gerät können sich neben Funken und Schleifstaub auch kleine Splitter vom Werkstück lösen. Diese Gefahr wird noch erhöht, wenn man die falsche Scheibe für einen Arbeitsvorgang wählt. In dem Fall kann die Scheibe sogar brechen und die Bruchstücke zu gefährlichen Geschossen werden. Vor allem, um eine versehentliche Berührung zu vermeiden, sind alle Winkelschleifer mit Drehzahlregelung mit einer Schutzhaube ausstaffiert. Diese darf unter keinen Umständen entfernt werden, solange das Gerät aktiv oder auch nur an eine Stromzufuhr angeschlossen ist. Sehr wichtig ist es zudem, die korrekte Arbeitskleidung zu tragen. Diese sollte aus stabiler und feuerfester Kleidung bestehen, idealerweise ergänzt durch verstärkte Sicherheitsschuhe. Handschuhe sind zwar ratsam, es muss aber darauf geachtet werden, dass diese eng anliegen – zu weite Kleidung könnte von der Scheibe eingezogen werden. Ebenfalls unverzichtbar ist eine Sicherheitsbrille. Auch wenn Sie nicht zwingen verordnet sind, empfehlen wir vor allem bei längerem Einsatz einen Gehörschutz und eine Atemschutzmaske.

 

Andere nützliche Austattungskomponenten

Neben der Drehzahlregelung gibt es auch noch weitere Ausstattungsmerkmale, auf die Sie achten sollten und die Ihnen die Handhabung erleichtern werden.
Ein Sanftanlauf beispielsweise ist gerade bei großen Geräten ein Feature, auf das Sie nicht verzichten sollten und das bei Winkelschneidern mit Drehzahlkontrolle häufig serienmäßig integriert ist. Er sorgt dafür, dass die Scheibe sich nicht sofort mit voller Kraft dreht und dadurch eventuell dem Benutzer aus der Hand gerissen wird. Stattdessen erhöht sich die Drehgeschwindigkeit langsam bis zum eingestellten Grad.
Ein bürstenloser Motor ist nicht unbedingt ein Muss, kann die Effizienz eines Winkelschleifers aber deutlich erhöhen. Sein Hauptvorteil liegt darin, dass die Kraftübertragung zwischen Motor und Gewinde stabiler und die Drehzahlanzeige dadurch zuverlässiger wird.
Der Widerstandsschutz ist sowohl bei deutschen als auch bei den meisten Import-Winkelschleifern mittlerweile eine Standardausstattung. Er soll verhindern, dass das Gerät nach einer Stromunterbrechung (beispielsweise durch einen Stromausfall oder einen leeren Akku) sofort wieder anläuft und dadurch Verletzungen hervorruft.

Die wichtigsten Hersteller

Im Bereich der Winkelschleifer mit Drehzahlkontrolle gibt es eine Vielzahl von Anbietern und Herstellern. Die bekanntesten und wichtigsten möchten wir Ihnen hiermit kurz vorstellen.

Bosch

Bosch ist generell einer der großen Namen, was Elektrowerkzeuge angeht. Das in Stuttgart ansässige Unternehmen ist bekannt für qualitativ hochwertige Geräte und bietet dabei sowohl eine Reihe für Heimwerker als auch eine für den professionellen Gebrauch an.

DeWalt

DeWalt ist eine Marke, die zu der US-amerikanischen Marke Black & Decker gehört. DeWalts Zielgruppe sind vor allem Handwerks- und Industriebetriebe, dementsprechend sind die meisten Winkelschleifer in seinem Sortiment besonders stabile und leistungsstarke Modelle.

Einhell

Das deutsche Unternehmen Einhell hatte lange Zeit den Ruf eines Billig-Herstellers, was aber nur zum Teil gerechtfertigt war. Mittlerweile haben die Landauer sich allerdings als ernst zu nehmende Elektro-Werkzeug-Produzenten etablieren können und liefern Geräte mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Flex

In dieser Aufzählung darf die Flex-Elektrowerke GmbH natürlich nicht fehlen, schließlich ist der begriff Flex für viele gleichbedeutend mit einem Winkelschleifer. Das hat auch seinen Grund, den 1954 brachte die Firma (damals noch Ackermann&Schmitt) den ersten modernen Winkelschleifer auf den Markt. Der langjährige Marktführer ist seit 2013 Teil der chinesischen Chevron Holding. Ganz an der Spitze der Hersteller ist Flex zwar nicht mehr, bietet aber immer noch hochwertige Winkelschleifer an, denen man die jahrzehntelange Erfahrung anmerkt.

Makita

Makita hat seinen Hauptsitz in Japan, produziert aber seit 2011 auch lokal in Deutschland. Ursprünglich war das Unternehmen auf Motorteile spezialisiert, schwenkte aber in den 1960ern auf Elektrowerkzeuge um und gilt als einer der Pioniere im Bereich Akku-betriebener Geräte. Makita bietet sowohl elektrische als auch benzinbetriebene Winkelschleifer an und bietet neben seiner normalen Produktlinie auch leistungsschwächere, aber preisgünstigere Modelle für Heimwerker an.

Metabo

Der Nürtinger Elektrowerkzeug-Hersteller Metabo ist vor allem für sein herstellerübergreifendes Akkusystem bekannt. Auch die Akku-Winkelschleifers dieses Herstellers profitieren von den austauschbaren Akkus und bieten eine Möglichkeit, gleichzeitig ein hochwertiges Gerät zu besitzen und potenziell etwas Geld zu sparen.

Ryobi

Ryobi ist ein weiterer japanischer Hersteller und hat seinen Schwerpunkt eigentlich in der Herstellung industrieller Bauteile. Die Elektrowerkzeuge des Konzerns, einschließlich der Winkelschleifer, sind dementsprechend eher ein Nebenprodukt, zeichnen sich aber durchaus durch eine solide Machart und eine lange Lebensdauer aus.