Die Pflege eines Gartens ist vielschichtig. Pflanzen wollen gehegt und gepflegt werden, man braucht Bewässerungssysteme und vielleicht auch Gartenpumpen, um Wasser von der Leitung oder Regentonne zum Rasen oder den Beeten zu bringen. Und natürlich müssen Pflanzen auch immer wieder zurecht gestutzt werden. Dazu muss man natürlich auch das richtige Handwerkszeug parat haben. Beim Rasen sind dies natürlich Rasenmährer, Vertikutierer oder Grasschere und bei Sträuchern und Hecken erzielen Buchsbaumscheren oder Heckenscheren das gewünschte Ergebnis. Wenn man allerdings ausgewachsene Bäume angeht und hohe oder schwer erreichbare Äste schneiden will, braucht man natürlich etwas größere Gerätschaften. Natürlich kann man auch eine Bügelsäge zur Hand nehmen und hoch gelegene Äste auf einer Leiter balancierend angehen, aber es gibt auch sicherere und angenehmere Möglichkeiten. Die vielleicht bequemste davon ist der Hochentaster. Schließlich ermöglicht dieser, die nötigen Sägearbeiten vom Boden aus zu erledigen, und das auch noch ohne einen unnötigen Kraftaufwand. Aber Hochentaster ist nicht gleich Hochentaster, und bei einem genaueren Blick gibt es durchaus gravierende Unterschiede bei diesen Gartenwerkzeugen. In unserem Hochentaster Test haben wir diese Gartenhelfer daher untersucht und wollen Ihnen unsere persönlichen Testsieger präsentieren. Darüber hinaus bieten wir Ihnen auch Informationen zu diesen Geräten an, die Ihnen als Leitfaden diesen sollen, um das für Sie beste Modell zu finden.
Was genau ist ein Hochentaster?
Beim Hochentaster handelt es sich um eine Variante der Teleskopsäge oder Stangensäge, wie diese Gartengeräte auch genannt werden. Das Besondere an Hochentastern ist, dass diese motorisiert sind. Dadurch arbeiten Sie natürlich schneller und mit einer höheren Leistung als ihre manuell betriebenen Gegenstücke. Angewendet werden Sie dementsprechend hauptsächlich dann, wenn es gilt, hoch liegende und zugleich dicke Äste zu kappen.
Funktionsweise

Vor- und Nachteile

Man muss aber auf der anderen Seite auch klar sagen, dass der Hochentaster ein Gerät ist, das gerne unterschätzt wird und deshalb gewisse Vorkenntnisse vorhanden sein sollten, wenn man ihn benutzt. Besonders das Gewicht des Gerätes ist für viele Nutzer ungewohnt hoch (was noch durch die Hebelwirkung des Teleskopstabes verstärkt wird) und starke Vibrationen sorgen dafür, dass man regelmäßige Pausen einlegen muss.
Die verschiedenen Antriebsarten
- Elektrische Hochentaster
In diesem Kontext steht der Begriff Elektro-Hochentaster speziell für netzgebundene Modelle, also Geräte, die über ein Stromkabel betrieben werden. Derartige Hochentaster sind vergleichsweise leise und immer noch leistungsstark. Allerdings sind sie natürlich in ihrem Arbeitsradius eingeschränkt, da sie ohne das Stromkabel nicht funktionieren werden. Was also im heimischen Garten durchaus eine sinnvolle Option ist, wird z.B. auf einer Obstwiese nur bedingt umsetzbar sein. Man darf außerdem nicht vergessen, dass das Netzkabel auch ein gewisses Verletzungsrisiko darstellt, da es schnell zu einer Stolperfalle werden kann.
- Akku-Hochentaster
Ein Akku-Hochentaster ist natürlich technisch gesehen auch ein elektrischer Hochentaster, unterscheidet sich von diesem aber dadurch, dass der Elektromotor von einem Akku betrieben wird. Dadurch ist er natürlich wesentlich mobiler. Wie auch andere Elektromodelle ist er zudem vergleichsweise leise und sicher zu führen. Allerdings sind die meisten Akku-Hochentaster weniger leistungsstark als die kabelgebundenen Gegenstücke und man muss daher mit einer etwas längeren Arbeitszeit rechnen. Dies kann problematisch werden, wenn der Akku über eine geringe Laufzeit verfügt. Für die meisten Gartenarbeiten reichen diese Modelle aber noch vollkommen aus.
- Benzin-Hochentaster
Hochentaster, die über einen Verbrennungsmotor verfügen, sind die leistungsstärksten Modelle und können dementsprechend selbst dicke Äste binnen kurzer Zeit durchtrennen. Allerdings sind diese Geräte auch sehr laut und erzeugen durch die Verbrennung von Benzin (und seltener auch Diesel) umweltschädliche Abgase. Da auch der Preis zur Anschaffung mehrheitlich etwas höher angesetzt ist, lohnen sich Benzin-Hochentaster daher größtenteils nur, wenn man größere Projekte in Angriff nehmen will.
Die wichtigsten Hersteller
Bosch
Der Stuttgarter Hersteller Bosch ist generell einer der großen Namen im Bereich Elektrogeräte und auch bei Gartengeräten stark vertreten, die – wenig überraschend – in der Sparte Bosch Home and Garden (oft aufgrund der Farbe der Geräte auch Bosch Grün genannt) zu finden sind. Dieser Hersteller zeichnet sich allgemein durch eine hochwertige Verarbeitung aus, insbesondere in dieser Sparte wird aber auch viel Wert auf eine einfache und intuitive Bedienung gelegt.
Einhell
Der bayerische Werkzeughersteller Einhell ist in zwei große Geschäftsfelder aufgeteilt. Auch wenn er mehr für seine Werkzeuge (speziell Akkuwerkzeuge) bekannt ist, stellt der Bereich Garten und Freizeit einen bedeutenden Teil des Sortiments dar und schließt natürlich auch Hochentaster mit ein. Einhell kann in diesem Bereich vorrangig mit innovativen Zusatzfunktionen glänzen.
Gardena
Das in Ulm ansässige Unternehmen Gardena ist einer, wenn nicht sogar der bekannteste Hersteller von Gartengeräten in Deutschland, was natürlich auch Hochentaster mit einschließt. Den Geräten dieses Herstellers merkt man die jahrzehntelange Erfahrung auch durchaus an. Seit 2007 ist Gardena zwar eine Tochterfirma der schwedischen Husqvarna-Gruppe, die hierzulande vorrangig Geräte im Bereich der Forstwirtschaft anbietet, agiert aber nach wie vor eigenständig.
Hecht
Das tschechische Unternehmen Hecht ist auf Gartenwerkzeuge spezialisiert und bietet dementsprechend auch Hochentaster an. Die Produkte des Herstellers schneiden sowohl bei der Qualität als auch beim Preis-Leistungs-Verhältnis recht gut ab.
Makita
Der japanische Hersteller Makita hat ein breit gefächertes Sortiment an Werkzeugen und Gartengeräten, welches auch Hochentaster beinhaltet. Makita bietet generell hochwertige Produkte an, ein besonderes Augenmerk verdienen aber die Akku-Geräte des Herstellers, die streckenweise sogar einen Hersteller-übergreifenden Gebrauch des Akkus ermöglichen.
Ryobi
Der aus Japan stammende Hersteller Ryobi ist an sich in erster Linie ein Zulieferer von Aluminiumteilen, hat sich über die Jahre hinweg aber auch als Produzent leichtgewichtiger Elektro- und Gartenwerkzeuge etabliert. Auch die Hochentaster dieser Marke zeichnen sich meist durch eine angenehm leichte Bauweise und eine intuitive Bedienung aus.
Stihl
Das schwäbische Unternehmen Stihl hat seinen Schwerpunkt bei Elektrogeräten, die in der Forstwirtschaft und im Gartenbau zum Einsatz kommen. Insbesondere die Kettensägen des Herstellers erfreuen sich großer Beliebtheit und die Hochentaster können entsprechend von der Expertise des Herstellers profitieren. Bei einem Gerät von Stihl können Sie in der Regel mit guter Verarbeitung und einer hohen Lebenserwartung rechnen, was sich aber auch deutlich im Preis niederschlägt.
Die verschiedenen Antriebsarten
Leistung
Verglichen mit „vollwertigen“ Motorsägen weisen Hochentaster eine eher geringe Leistung auf. Bei kleinen Geräten kann diese so niedrig wie 300 Watt sein, aber es gibt durchaus (vorwiegend benzinbetriebene) Modelle, die immerhin mit stolzen 2.500 Watt aufwarten können. Wo Sie hierbei ansetzen sollten, hängt ein wenig von den geplanten Arbeiten ab. Wenn Sie von vornherein wissen, dass Sie nur dünne Äste kappen müssen, sind Sie mit etwa 500 Watt auf der sicheren Seite. Für die meisten Arbeiten sind auch etwa 1.200 Watt in der Regel schon ausreichend. Eine höhere Leistung brauchen Sie an sich nur, wenn Sie es regelmäßig mit dicken Ästen zu tun haben oder eine Vielzahl von Bäumen beschneiden wollen.
Drehzahl und Kettengeschwindigkeit
Natürlich ist die Leistung nicht der einzige relevante Messwert, wenn es darum geht, einen Hochentaster einzuschätzen. Üblicherweise finden sich bei der Produktbeschreibung auch Angaben zur Drehzahl sowie zur Kettengeschwindigkeit. Beides sind Indikatoren dafür, wie schnell sich die Sägekette unter Idealbedingungen dreht. Die Drehzahl wird hierbei immer im Leerlauf gemessen und in Umdrehungen pro Minute angegeben. Ein guter Wert liegt hierbei zwischen 8.000 und 11.000 U/min. Hier lässt sich allgemein sagen: Mehr ist besser. Die Kettengeschwindigkeit (angegeben in Metern pro Sekunde) ist allerdings etwas aussagekräftiger, da sie sich direkt auf die Sägekette und nicht auf den Motor bezieht. Wir würden Ihnen hierbei einen Wert zwischen 11 und 13 m/s empfehlen – mit einem solchen Hochentaster lassen sich die meisten üblichen Aufgaben problemlos erledigen. Besonders leistungsstarke Modelle erreichen bis zu 15 m/s, aber eine solche Kettengeschwindigkeit werden sie nur bei besonders harten Hölzern und einer hohen Beanspruchung brauchen. Auf der anderen Seite sollten Sie auch selbst bei schwacher Belastung kein Modell mit weniger als 5 m/s wählen, da dieses rasch an seine Grenzen stoßen wird.
Dimensionen des Hochentasters
Gesamtlänge und Arbeitshöhe
Die Gesamtlänge gibt an, wie lang der Teleskopstiel eines Hochentasters ist. Da die meisten Stangen eine variable Höhe haben, finden Sie hierbei üblicherweise die maximale Länge im ausgefahrenen Zustand. Bei den meisten Modellen liegt diese zwischen 2 und 3,5 m, wobei Modelle mit Verbrennungsmotor aufgrund ihres höheren Gewichts eher im unteren Teil des Spektrums zu finden sind. Bei der Arbeitshöhe ist zusätzlich berücksichtigt, dass das Gerät ja nicht von Bodenhöhe aus bedient wird, sondern in den Händen eines erwachsenen Menschen liegt. Als übliche Angabe werden Sie hierfür 2 bis 4,5 m finden. Wenn die Arbeitshöhe nicht separat angegeben wird, können Sie als Faustregel von der Gesamtlänge plus ein Meter ausgehen.
Gewicht
Das Gewicht des Hochentasters ist ein Aspekt, der beim Kauf häufig unterschätzt wird. Leichte Modelle mit Netzbetrieb bringen immerhin schon um die 3,5 kg auf die Waage. Bei den schwereren Akku- und Benzinmodellen können es schon bis zu 8 kg werden. Dies kann natürlich schnell zu Ermüdungserscheinungen führen und den Arbeitszeitraum somit einschränken. Gerade bei schweren Modellen empfiehlt es sich daher, Wert auf einen Schultergurt zu legen.
Maße des Schwerts
Beim Schwert ist die Schwertlänge der entscheidende Faktor, denn von dieser hängt auch die Schnittbreite der Säge ab. Die Schwertlänge liegt bei Hochentastern üblicherweise bei 18 bis 30 cm, die Schnittbreite ist dabei etwa 3 bis 5 cm niedriger. Generell lässt sich sagen, dass eine höhere Schwertlänge in einer besseren Schnittleistung resultiert. Im Gegenzug wird das Gerät aber auch schwerer zu kontrollieren, weshalb es sich empfiehlt, über einen Kompromiss zwischen den beiden Extremen nachzudenken.
Diese Hochentaster konnten besonders überzeugen
Sicherheit

- Was die Sicherheit angeht, sollten Sie schon beim Kauf des Hochentasters ein Auge offenhalten. Die bei Kettensägen üblichen Sicherheitsvorkehrungen wie Krallenanschlag, Rückschlagschutz und Kettenbremse sind auch bei einem Hochentaster sinnvoll und können den Umgang mit dem Gerät deutlich sicherer und unkomplizierter machen.
- Vor der eigentlichen Arbeit ist es wichtig, den Arbeitsplatz zu sichern. Konkret heißt das, dass andere Leute Abstand halten und vor allem keine Kinder in dem Bereich sind, in dem Äste herunterfallen könnten.
- Ebenfalls nicht vernachlässigt werden sollte eine angemessene Schutzkleidung. Diese schließt, wie bei den meisten Elektrowerkzeugen, feste und möglichst eng anliegende Kleidung ebenso mit ein wie eine Schutzbrille und einen Gehörschutz.
- Überprüfen Sie außerdem, ob die Teleskopsäge richtig montiert ist. Die Kette muss richtig auf dem Schwert aufsitzen und die Stangen dürfen nicht locker sein.
- Achten Sie weiterhin auf einen sicheren Stand.
- Beim eigentlichen Sägen sollten Sie niemals mit der Spitze der Säge ansetzen, sondern immer mit der Seite des Schwertes. Andernfalls kann es zu einem Rückstoß kommen, durch den Sie die Kontrolle über das Gerät verlieren.
- Wenn Sie mit der Arbeit fertig sind, stellen Sie erst sicher, dass der Entaster von der Stromzufuhr gekappt ist, bevor Sie ihn reinigen.
Pflege und Wartung

Besondere Pflege benötigt natürlich die Kette. Diese sollte regelmäßig geölt werden. Die meisten Hochentaster haben dafür eine Vorrichtung, in die das Öl nur eingefüllt werden muss und dann durch ein vorsichtiges Starten der Säge verteilt wird. Sie haben hierfür übrigens die Möglichkeit statt klassischen Mineralöl auch umweltfreundlichere Öle auf Pflanzenbasis zu verwenden.
Bei Bedarf kann es auch nötig werden, die Sägeketten nachzuschleifen. Spätestens, wenn Sie merken, dass der Schnitt sehr unsauber wird, sollten Sie diesen Arbeitsschritt durchführen. Es gibt zu diesem Zweck spezielle Kettenschärfgeräte, aber man benötigt eine gewisse Arbeitserfahrung und sollte sich daher erst einweisen lassen oder die Arbeit direkt einem Spezialisten überlassen.
Bei Benzin-Hochentastern fällt darüber hinaus eine regelmäßige Wartung des Motors, einschließlich Ölwechsel, an.
Wenn Sie den Hochentaster einlagern, sollten Sie insbesondere bei elektrischen Modellen darauf achten, dass dieser an einem trockenen und witterungsgeschützten Ort verstaut wird. Das Schwert sollte dabei mit einem Kettenschutz versehen werden, um auf der einen Seite Verletzungen, zum anderen aber auch eine unerwünschte Abnutzung der Kette zu vermeiden. Bei Akkumodellen sollte der Akku separat gelagert werden, um eine Entladung zu verhindern.