Werkzeugwagen Test

In einer Werkstatt ist es wichtig, dass alles seinen Platz hat. Schließlich kann man nur so ein flüssiges und durchgehendes Arbeiten gewährleisten – wenn man ewig dem richtigen Werkzeug suchen muss, kommt man mit dem eigentlichen Projekt schließlich nicht voran. Um diese Ordnung zu erlangen, gibt es mehr als eine Option. Gerade in weitläufigeren Werkstätten ist aber häufig der Werkzeugwagen die erste Wahl. Das hat auch durchaus seinen Grund, denn in einem solchen Konstrukt sind die Werkzeuge sicher untergebracht und können in ihrer Gesamtheit bewegt werden. Aber worauf sollte man nun bei einem Werkstattwagen achten? Schließlich gibt es auch hier Unterschiede. Und sollte man eher einen bestückten oder einen unbestückten Wagen wählen? Wir haben für Sie einen Blick auf diese praktischen Werkstatteinrichtungen geworfen und die Modelle verschiedener Hersteller getestet. Zusätzlich bieten wir Ihnen aber natürlich auch einige wichtige Informationen, die Sie für Ihre Kaufentscheidung nutzen können.

Was genau ist ein Werkzeugwagen?

An sich scheint der Begriff Werkzeugwagen relativ selbsterklärend: Ein Wagen, in dem Werkzeuge aufbewahrt werden. Und als Kurzdefinition ist dies auch durchaus richtig. Genauso treffend wäre es aber auch, einen Werkstattwagen als mobilen Werkzeugschrank zu bezeichnen. Der genaue Aufbau ist dabei recht unterschiedlich, aber einige Eigenschaften haben die meisten Werkzeugwägen gemein. Als Material wird in der Regel Metall (meistens Stahlblech) oder ein stabiler Kunststoff verwendet. Die Seitenwände sind massiv, während auf der Vorder- und Rückseite Schubladen ausgezogen werden können. Bei manchen Modellen gibt es statt Schubfächern fächerartige aufgebaute Aufbewahrungsmöglichkeiten, die eher ausgeklappt statt gezogen werden müssen, aber die Grundidee ist auch hier dieselbe. Prinzipiell kann ein Werkzeugwagen auch mit einer Arbeitsplatte versehen werden, was aber von nur wenigen Herstellern als Feature angeboten wird. Der Nutzen eines Werkzeugwagens ist an sich recht offenkundig, denn er bietet einen Platz, an dem die verschiedensten Werkzeuge aufgeräumt und schnell zugänglich untergebracht werden können. Werkstattwägen sind insbesondere in großen Werkstätten, vorrangig im KFZ-Bereich, beliebt, aber auch viele Heimwerker ziehen den kompakteren Werkzeugwagen einem großen Werkzeugschrank vor.

Wichtige Aspekte beim Kauf

  • Werkzeugwagen ist nicht gleich Werkzeugwagen. Dementsprechend sollten Sie beim Kauf auf ein paar Dinge achten, um das Modell richtig einschätzen zu können.
    Das Material ist einer dieser Punkte. Generell gibt es hier Werkstattwägen, die entweder komplett aus Metall oder teilweise aus Kunststoff bestehen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn Sie mehr auf Mobilität setzen wollen, sind Kunststoff-Komponenten eine gute Wahl, denn diese machen den Wagen leichter und somit besser transportierbar. Wenn Ihr Augenmerk hingegen eher auf Stabilität liegt, empfehlen wir Ihnen hingegen einen komplett aus Metall gefertigten Werkzeugwagen. Dieser ist resistenter gegen physische Krafteinwirkungen.
    Ein essenzieller Punkt ist das maximale Tragegewicht, also das Gewicht, mit dem der Werkzeugwagen maximal belastet und befüllt werden darf. Unterschätzen Sie dabei nicht das Gewicht Ihrer Werkzeuge, schließlich hat hochwertiges Handwerkszeug viele Metallkomponenten, die sich entsprechend im Gewicht niederschlagen. Generell sollten Sie hier darauf achten, dass mindestens 70 kg möglich sind. Tendenziell würden wir sogar einen höheren Wert ansetzen, ab etwa 200 kg sollten Sie aber auf der sicheren Seite sein.
    Bei den Schubfächern ist es schwierig, einen konkreten Wert anzugeben, da es hier natürlich stark darauf ankommt, was genau sie unterbringen wollen. Wenn Sie nur kleines Handwerkszeug haben, reichen natürlich flache Schubladen, aber wenn auch ein größeres Gerät wie eine Bohrmaschine oder eine Handkreissäge ihren Platz im Wagen finden soll, muss natürlich ein entsprechend großes Schubfach vorhanden sein.
    Auch auf die Rollen des Werkzeugwagens sollten Sie Ihr Augenmerk lenken. Üblicherweise hat ein Werkzeugwagen vier Rollen, hochwertigere arbeiten dagegen mit sechs, was eine bessere Manövrierbarkeit mit sich bringt. Generell sollten die Rollen gummiert sein, da sie sonst auf vielen Oberflächen nicht sinnvoll einsetzbar sind. Ebenfalls sinnvoll ist eine Feststellbremse, welche ein Wegrollen des Wagens verhindert.
    Bei bestückten Werkzeugen sollten Sie außerdem prüfen, wie es um die Qualität des Werkzeuges steht. Manche Hersteller sparen hierbei deutlich und statten die Wägen mit minderwertigen Werkzeugen aus. Wenn Sie die Ausstattungen nicht persönlich begutachten können, gibt ein Blick auf die Rezensionen meist einen schnellen Überblick.

Bestückte Werkzeugwägen

Unbestückte Werkzeugwägen

Beim Erwerb eines Werkzeugwagens haben Sie die Option, diesen bereits bestückt zu erhalten. Diese Modelle kommen also bereits mit einem kompletten Satz Werkzeuge. Dies ist auf den ersten Blick natürlich vorteilhaft, insbesondere, wenn Sie gerade erst im Begriff sind, sich eine Werkstatt aufzubauen. Üblicherweise bestehen diese Werkzeugsätze aus diversen manuell betriebenen Werkzeugen wie Schraubendrehern, Zangen, Hämmern und Schraubenschlüsseln. Hochwertigere Sets können auch Zubehör in Form von Nägeln, Schrauben und Dübeln und spezialisierte Werkzeuge wie diverse Bügelsägen enthalten. Auf diese Weise lassen sich auch einige Euro sparen, die Sie nicht noch einmal extra für das Werkzeug ausgeben müssen. Allerdings gibt es dabei auch Aspekte, welche sie berücksichtigen sollten, um keinen Fehlkauf zu machen. Stellen Sie sich daher erst die Frage: Benötigen Sie das mitgelieferte Werkzeug überhaupt? Die Ausstattung ist in der Regel auf einen breiten Grundbedarf an Werkzeugen ausgerichtet, die ein erfahrener Handwerker oder Heimwerker in der Regel bereits besitzt. Genauso gut ist es aber auch möglich, dass die speziellen Werkzeuge, welche Sie für Ihre Projekte benötigen, nicht vorhanden sind. Den Werkzeugwagen entsprechend aufzustocken oder zu modifizieren kann auch seine Schwierigkeiten mit sich bringen. Es gibt zwar bestückte Werkzeugwägen, die mit leeren Fächern für weiteres Werkzeug geliefert werden, aber das ist alles andere als die Regel. Für das vorhandene Werkzeug werden üblicherweise an dieses angepasste Einlagen verwendet. Wenn man mit dem mitgelieferten Werkzeug zufrieden ist, ist das eine gute Sache, denn dieses ist dadurch sehr stoßsicher und ordentlich aufgeräumt. Aber es hat auch den Nachteil, dass Werkzeuge anderer Hersteller nicht ohne Weiteres in die entsprechenden Einsätze passen. Letztlich auch zu erwähnen ist, dass das mitgelieferte Werkzeug nicht immer die beste Qualität aufweist. Gerade bei preisgünstigen Modellen sollten Sie daher etwas skeptisch sein.

Ein unbestückter Werkzeugwagen wird unbestückt, also ohne Werkzeug vertrieben. Dies macht ihn zur idealen Wahl für Nutzer, die bereits eine große Auswahl an Werkzeug haben und für dieses nur einen Aufbewahrungsplatz benötigen. Wer hingegen noch kein Werkzeug besitzt, sieht sich für dieses natürlich mit weiteren Kosten konfrontiert. Ein leerer Werkzeugwagen hat aber natürlich den entscheidenden Vorteil, dass der Inhalt komplett individuell bestimmt werden kann und sich somit auch an den Arbeitsbereich des Nutzers anpassen lässt – wer primär mit Holz arbeitet, wird eher keinen Schraubenschlüssel, dafür aber vielleicht eine Stichsäge oder einen Akku-Bohrschrauber mit entsprechenden Aufsätzen benötigen, um nur ein Beispiel zu nennen. Bedenken Sie aber, dass Sie bei einem unbestückten Werkzeugwagen nur die leeren Fächer bekommen. Einsätze für die Werkzeuge müssen Sie sich bei einem derartigen Modell separat zulegen oder selbst anfertigen. Auf diese sollten Sie auch nicht verzichten, da lose aufbewahrtes Werkzeug schnell Schäden hinnehmen könnte.

Werkzeug-Trolleys

Eine alternative, kleinere Bauart des Werkstattwagens ist der Werkstatt-Trolley. Dieser ist in der Regel kleiner als ein klassischer Werkzeugwagen und hat zwei große Rollen anstatt vier bis sechs kleine. Herausstechend ist natürlich primär der Trolley-Griff, der einen einfachen Transport gewährleistet. Werkzeug-Trolleys sind zudem leichter gebaut, was der Mobilität zusätzlich zugutekommt. Diese Modelle bieten häufig auch eine größere Flexibilität, da es möglich ist, die Schubladen modular auszutauschen. Aber natürlich muss man auch Abstriche gegenüber einem Werkstattwagen machen. Durch die leichte Bauweise ist ein Werkzeugtrolley auch weniger stabil und hat selbstverständlich auch weniger Stauraum. Wenn der Einsatz nur in der Werkstatt geplant ist, ist er dementsprechend die schlechtere Wahl, glänzt aber dafür, wenn man sein Werkzeug-Arsenal auch einmal im Außeneinsatz benötigt.

Die drei wichtigsten Hersteller

Einhell

Die in Bayern ansässige Firma Einhell ist in erster Linie als Hersteller von Elektrowerkzeugen bekannt. Es ist von daher nicht verwunderlich, dass sie sowohl bestückte als auch leere Werkzeugwägen anbietet. Diese überzeugen durch eine qualitativ hochwertige Verarbeitung, die sich besonders in den resistenten Beschichtungen widerspiegelt.

Güde

Güde hat seinen Sitz in Württemberg und ist ein Produzent hochwertiger Elektrowerkzeuge für Werkstatt und Garten. Die Marke bietet auch Aufbewahrungsmöglichkeiten für Werkzeuge an, was auch sehr stabil gefertigte Werkzeugwägen beinhaltet.

Hazet

Das Remscheider Familienunternehmen Hazet ist ein international vertretener Werkzeughersteller, der in erster Linie die Automobilbranche beliefert. Auf dem Gebiet der Werkzeugwägen kann der Hersteller als Pionier betrachtet werden, schließlich wurde der erste Werkzeugwagen in den 1960ern von ihm auf den Markt gebracht. Dementsprechend hat diese Firma viel Erfahrung in der Herstellung von Werkstattwägen, was auch heute noch in der Qualität und der breiten Auswahl zeigt.

Reinigung

Bei der Reinigung eines Werkzeugwagens ist es natürlich erst einmal wichtig, dass auch die darin verwahrten Werkzeuge immer gründlich gereinigt werden, bevor sie an ihren Platz zurückwandern. Wenn Sie sich daran immer halten, können Sie sich die Innenraumreinigung des Wagens vielleicht nicht gänzlich ersparen, aber den nötigen Aufwand minimieren. Ein schneller Weg, um diese durchzuführen, ist den Werkzeugwagen mit einem Staubsauger auszusaugen. Auch entsprechende Staubablagerungen an der Außenseite können sich damit unter Umständen schon entfernen lassen. Etwas hartnäckigere Verschmutzungen können mit einem Tuch oder einem feuchten Lappen beseitigt werden. Je schneller sie das machen, nachdem die Verschmutzung zustande gekommen ist, desto weniger Aufwand wird Ihnen dies bereiten. Profis setzten auch auf eine Reinigung mit Druckluft, wozu sie allerdings entweder einen Kompressor oder ein entsprechendes Druckluftspray benötigen. Für manche Materialien wie Aluminium und Kunststoffe gibt es auch Spezialreiniger, die eine etwas schonendere Säuberung versprechen. Diese lohnen sich auch tatsächlich, müssen aber nicht übermäßig oft eingesetzt werden – bei pfleglichem Umgang mit dem Werkstattwagen reicht in der Regel eine gründliche Reinigung pro Monat. Achten Sie im Außenbereich des Wagens außerdem auf Kratzer. Viele Modelle sind zusätzlich lackiert, sodass diese eher optisch störend sind, als dass sie Schaden verursachen, aber es ist trotzdem sinnvoll sie zu behandeln. Hier haben Sie die Möglichkeit, bei Bedarf entweder die Lackierung aufzufrischen oder den Wagen mit speziellen Fettcremes zu behandeln. Ein letzter Punkt, den Sie bei der Pflege betrachten sollten, sind die Schubladen. Diese sollten auch etwa einmal pro Monat geölt werden, sodass sie sich weiterhin ohne unnötigen Kraftaufwand herausziehen lassen.

Sicherheit

Sicherheit kann bei einem Werkzeugwagen zwei Aspekte einnehmen: Zum einen die Sicherheit des Wagens selbst, zum anderen ab auch die Sicherung des Inhalts.
Prinzipiell ist ein Werkzeugwagen nicht unbedingt als gefährlich zu betrachten – er ist weder motorisiert, noch verfügt er über scharfe Klingen oder Kanten. Aber ein solcher Wagen ist natürlich recht schwer. Dementsprechend müssen zunächst einmal die Rollen so konzipiert sein, dass sie das Gewicht des Werkstattwagens problemlos tragen können. Ebenfalls wichtig ist, dass die Rollen festgestellt werden können, sodass der Wagen sich nicht unerwünschter Weise in Bewegung setzt. Weiterhin muss ein Werkzeugwagen auch gut ausbalanciert sein, um nicht umzukippen. Angesichts dessen ist es oft nicht möglich, mehr als eine Schublade auf einmal zu öffnen. Dadurch kann das schwere Werkzeug in den Schubladen den Wagen nicht in eine Richtung aus dem Gleichgewicht bringen.
Die andere Bedeutung von Sicherheit ist die der Diebstahlsicherung. Werkzeugwägen kommen oft in großen Werkstätten zum Einsatz, in denen es schon einmal vorkommen kann, dass ein Wagen über eine gewisse Zeit unbeobachtet bleibt. Deswegen bieten viele Hersteller Werkstattwägen an, die abschließbar sind, sodass die Fächer nicht ohne Schlüssel geöffnet werden können und teures Werkzeug sicher in diesen verwahrt bleibt.

Alternativen zum Werkzeugwagen

Wenn es um die Aufbewahrung von Werkzeug geht, ist ein Werkzeugwagen natürlich nicht die einzige Option. Die offensichtlichste Alternative ist natürlich ein Werkzeugkoffer oder eine Werkzeugkiste. Wie bei einem Wagen sind die Werkzeuge in diesen Behältnissen stoß- und feuchtigkeitssicher untergebracht, hochklassige Varianten weisen ähnliche Einlagen auf, wie man sie bei einem Werkstattwagen finden kann. Hier ist im Vergleich an sich nur eine Frage wichtig: Legen Sie eher Wert auf Stauraum oder auf Mobilität? Ein Werkzeugkoffer kann natürlich weniger Werkzeug aufnehmen, ist dafür aber leicht zu transportieren, während ein Werkzeugwagen nur bis zu einem bestimmten Punkt mobil ist, dafür aber das Handwerkszeug einer ganzen Werkstatt in sich unterbringen kann. Ähnlich verhält es sich mit einer Werkzeugtasche aus Leder oder Textilien. Eine solche ist noch leichter zu transportieren, dafür ist aber der Inhalt nur bedingt geschützt.

Wenn man in die andere Richtung blickt, kommt man bei vollkommen stationären Optionen wie einem Werkzeugschrank oder einer Werkzeugwand an. Wenn Sie das Werkzeug ohnehin nur in einem Raum benötigen und dieser nicht zu weitläufig ist, sind diese Möbelstücke vielleicht die bessere Alternative. In Werkzeugschränken können Sie Ihr Werkzeug genauso sicher wie in einem Wagen unterbringen, aber sie sind vom Preis her oft günstiger, da man keine Mobilitätsfragen berücksichtigen muss. Werkzeugwände wiederum sind für kleine Werkstätten eine gute Lösung, da sie sehr wenig Platz beanspruchen. Allerdings sind Werkzeug bei diesen in der Regel offen zugänglich und somit weder vor Umgebungseinflüssen noch vor Diebstahl geschützt.